Angenrod (1997)

Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1997)

Angenrod, am Übergang der Straße von Marburg nach Alsfeld über die Antrift aus einer Wasserburg und einem Hofgut als Siedlungskern entstanden, wurde im 13. Jahrhundert „Ingerode“ genannt. Im frühen 14. Jahrhundert kam das Hofgut in den Besitz der Herren von Werda gen. Nodung, die für das Dorf und die Umgebung von Bedeutung waren. Nach Aussterben der Nodungs fiel das Hofgut an die Familie von Bibra‚ um die Jahrhundertwende an die Grafen von Bernstorff‚ 1959 an den Prinzen von Hannover und 1972 an die Hessische Landgesellschaft. Letzter Pächter war bis 1971 die Familie von Tresckow.

Grünanlage in der Ortsmitte
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Angenrod besaß 1905 die relativ größte jüdische Kultgemeinde des Altkreises Alsfeld mit 22,5 v.H. der Einwohner. Die 1797 errichtete Synagoge wurde 1961 abgebrochen, dagegen ist der israelitische Friedhoferhalten geblieben.

Die 1880 errichtete zweiklassige Volksschule mit dem markanten Uhrtürmchen diente als Schule für die Angenröder Kinder bis 1971. Sie wurde 1977 zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut und 1994-1997 erweitert.

Sautrogrennen in Angenrod
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Unterhalb Angenrods entstand 1976-1981 durch die Wasserregulierungsmaßnahmen des Wasserverbandes Schwalm der Stausee Angenrod/Seibelsdorf, der durch die Dammhöhe von 20 m eine Staufläche von 32 ha und ein Fassungsvermögen von 3,2 Mill. cbm besitzt.

Ufer des Stausees bei Angenrod
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Erstveröffentlichung:

Dr. Herbert Jäkel, Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Alsfeld. Festgabe des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens 1897-1997, Alsfeld 1997, S. 53.

Die Veröffentlichung der Texte des Autors im Rahmen des Internetprojekts
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[Stand: 30.01.2024]