Von Gerald Lohwasser, Ehringshausen (1965)
An der Einmündung eines Baches in die Antrift erstreckt sich Billertshausen (295m ü. N.N.) mit 251 Einwohnern (Stand: 06.06.1961).
Es besaß eine Waldschmiede, die noch 1574 als Waldschmittenhof belegt ist. Billertshausen ist Pfarrdorf mit Zell als Filiale; Gotteshaus und Friedhof auf dem Getürms werden zusammen mit Angenrod benutzt.
Das lockere Haufendorf hat 537 ha Gemarkungsfläche. 70 der 122 Erwerbspersonen der landwirtschaftlich-gewerblichen Mischgemeinde sind in der Land- und Forstwirtschaft, 35 im produzierenden Gewerbe, 9 in Handel und Verkehr und 8 als Sonstige tätig. Vierzehn Höfe haben über 10 ha Nutzfläche. Es gibt nur wenige Handels- und Handwerksbetriebe. Industrie fehlt, von einiger Bedeutung ist ein Basaltsteinbruch.
Werthmühle
Die Werthmühle, 1572 urkundlich erwähnt, ist sicherlich wesentlich älter. Der Name soll zurückgehen auf Werda von Nodung, das Angenröder Herrengeschlecht. Der Mahlbetrieb ist eingestellt.
Getürms
Das Getürms liegt auf einem Basaltkegel über dem linken Antriftufer zwischen Billertshausen und Angenrod. Es besteht aus der Kirche und dem Friedhof sowie einem Bauerngehöft. 1369 wird es als Getorn belegt, später als Gedörn und Gedern. Der Name Getürms erscheint erst 1730 als Schreiberbildung. Gedörns war im 14. Jahrhundert ein Gericht, das wahrscheinlich schon im Frühmittelalter bestand. Es ist seit Ende des 15. Jahrhunderts nachweislich Mutterkirche, doch dürfte es schon viel früher Sakralort gewesen sein. Die heutige Kirche wurde 1703 gebaut. Neben dem gemeinsamen Gotteshaus hatten die Billertshäuser und Angenröder bis kurz vor 1880 hier auch eine gemeinsame Schule.
Erstveröffentlichung:
Gerald Lohwasser, Billertshausen. Städte und Dörfer im Landschaftsbild, in: Mushakesche Verlagsanstalt (Hrsg.), Landkreis Alsfeld. Monographie einer Landschaft, Trautheim 1965, S. 49-55, hier S. 63-64.
[Stand: 30.01.2024]