Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1965)
Eudorf (241 m über N.N.) liegt an der Bundesstraße 254 rechts der Schwalm etwas unterhalb von Alsfeld.
1263 hieß der Ort Udorp, später Udorf. 1265 wird ein Pleban in Eudorf urkundlich erwähnt. Zur Pfarrei von Eudorf gehörte vermutlich bis ins 16. Jahrhundert auch Elbenrod. Während Eudorf in kirchlicher Hinsicht zum Erzpriestersprengel Ottrau gehörte, lag es aber im Gerichtsbezirk des Amtes Alsfeld. Bereits vor 1400 bestand ein Gotteshaus. Das jetzige Gebäude, ein gotischer Bau mit Chorturm im ummauerten Friedhof, ist im wesentlichen 1522 entstanden. Es überlebte den Großbrand im Dezember 1636, als die Schweden unter dem Obersten Goldstein das Dorf bis auf die Kirche und sechs Wohnhäuser einäscherten, und den furchtbaren Brand Vom 19.05.1825, bei dem vierzig Gebäude niederbrannten.
Das mag der Grund sein, dass die im Kern als Haufendorf angelegte Siedlung sich längs der B 254 zu einem langgestreckten Straßendorf entwickelte. Es hat eine 738 ha große Gemarkung und 488 Einwohner (Stand: 06.06.1961), darunter 269 Erwerbspersonen (Land- und Forstwirtschaft 148, produzierendes Gewerbe 81, Handel und Verkehr 24, sonstige Bereiche 16). 22 landwirtschaftliche Betriebe mit 10 und mehr ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, zahlreiche Nebenerwerbslandwirte‚ mehrere Handwerksbetriebe und Geschäfte sowie zahlreiche Pendler nach Alsfeld geben Eudorf den Charakter eines Bauern- und Gewerbedorfes.
Erstveröffentlichung:
Dr. Herbert Jäkel, Eudorf. Städte und Dörfer im Landschaftsbild, in: Mushakesche Verlagsanstalt (Hrsg.), Landkreis Alsfeld. Monographie einer Landschaft, Trautheim 1965, S. 49-55, hier S. 53.
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[Stand: 30.01.2024]