Von Dr. Herbert Jäkel, Alsfeld (1997)
Heidelbach, der letzte Stadtteil Alsfelds an der Schwalm, bevor diese die Großgemeinde verlässt, hat sich zu einer landwirtschaftlich-gewerblichen Mischgemeinde entwickelt. Am Fuße des als Zufluchtsstätte mit Wall und Graben versehenen Heidelbergs gelegen, ist Heidelbach eine der ältesten Gemeinden. Bereits 1057 als Heidilbahc erwähnt, wird urkundlich eine Kirche genannt, die zum Erzbistum Mainz gehörte. Schon früh war hier aus einem Gericht ein wichtiges kirchliches Zentrum entstanden.
1460 erbaute man eine neue Kirche, an deren Stelle 1786 der heutige Bau errichtet wurde. Der schlichte spätbarocke Saalbau mit dreiseitigem Schluss und einem zierlichen Giebeldachreiter weist eine Ausstattung im Rokokostil und mit Zopfelementen auf, während das runde Taufbecken mit unvollendeter spätgotischer Jahreszahl noch aus dem Mittelalter stammt.
Im Hessenkrieg und Siebenjährigen Krieg stark heimgesucht, erlebte Heidelbach am 03.06.1849 eine schwere Flut- und am 15.08.1872 eine furchtbare Brandkatastrophe, bei der 24 Gebäude eingeäschert und 22 Familien obdachlos wurden.
Erstveröffentlichung:
Dr. Herbert Jäkel, Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Alsfeld. Festgabe des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens 1897-1997, Alsfeld 1997, S. 55-56.
Die Veröffentlichung der Texte des Autors im Rahmen des Internetprojekts
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[Stand: 30.01.2024]